Bei einer Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Senioren kann man auch mal einen Blick auf das Teilnehmerfeld abseits der konkreten Ergebnisse richten.
Die zweite Mannschaft, die NRW in der 65+ ins Rennen geschickt hat, ist eigentlich eine Vereinsmannschaft. Die Schachfreunde Katernberg oder auch in der Schachszene bekannt unter „SFK“ stellt das älteste Team im Feld. Mit FM Willy Rosen (88J.), Deutscher Seniorenmeister 1994, Internationaler Fernschachmeister, Erich Krüger (89J.), Deutscher Seniorenmeister 2008, Werner Nautsch (85J.) und „Youngster“ Karl-Heinz Hüttemann (75J.).
Dass die Katernberger auch, seitdem es diese Meisterschaft ab 1992 gegeben hat, eine dominante Rolle spielten, beweisen ihre beeindruckenden Erfolge. In den 90er Jahren wurden sie mit NRW I 4x Meister und belegten einmal Platz 2. Immer dabei Willy Rosen, oft in Begleitung von Erich Krüger und Werner Nautsch. Aber auch nach dem Beginn des neuen Jahrtausends waren sie immer dabei. Nur noch manchmal als Sieger, aber sehr häufig auf dem 2. oder 3. Platz.
Wenn man den Blick zurück auf die aktuelle Meisterschaft richtet, dann knüpfen die „SFK“ Kämpen nahtlos an alte Zeiten an. Mit ihrem heutigen 4:0 Kantersieg gegen Baden II belegen sie als Startnummer 10 einen Platz auf dem Treppchen und haben es in der Schlussrunde gegen Sachsen I in der eigenen Hand, diesen Platz zu verteidigen.
Spitzenreiter NRW verteidigt seine Tabellenführung mit einem 2,5:1,5 gegen Baden I und kann in der Schlussrunde nur noch von Berlin am Meistertitel gehindert werden. Die Berliner müssen aber gewinnen, ein Remis reicht NRW I. Baden I und Bremen können bei eigenem Sieg nur noch auf ein Unentschieden von NRW II und Sachsen I hoffen, um mit einer besseren Brettwertung doch noch einen Platz auf dem Treppchen zu erreichen.
Auch in der 50+ liegt noch eine leichte Spannung in der Schlussrunde. Sachsen-Anhalt bewältigte seine heutige Aufgabe mit Bravour und einem 3,5:0,5 gegen Bayern II. Aber da auch Baden mit dem gleichen Ergebnis gegen Rheinland-Pfalz aufwarten konnte, wäre bei einem eigenen Sieg gegen Württemberg I morgen noch ein Sprung an die Spitze möglich. Da die Württemberger aber mit einem Sieg gegen Baden noch den 2. Platz erreichen können, verspricht auch diese Sichtweise eine eigene Spannung.
Spitzenreiter Sachsen-Anhalt trifft auf Rheinland-Pfalz und kann bereits mit einem Remis erstmals den angestrebten Meistertitel erringen.
Ingolstadt, den 03.09.2021
Gerhard Meiwald