In der 6. Runde bleibt der Titelverteidiger in der Erfolgsspur. Gegen Bremen war die Marschroute klar gesetzt. IM Mihail Nekrasov musste Stephan Buchal neutralisieren, um die notwendigen Punkte für einen Mannschaftssieg dann ab Brett 2 zu realisieren.
Stephan Buchal war um seine Aufgabe wahrhaftig nicht zu beneiden, denn er musste mit den schwarzen Steinen Gewinnversuche unternehmen. In einer ausgeglichenen Stellung zwang Nekrasov ihn zu einer Zugwiederholung, der er nur bei Strafe des eigenen Untergangs hätte ausweichen können.
Gerhard Kiefer, in diesem Turnier noch ohne schachliche Titelbezeichnung, ließ Prof. Dr. Reiner Franke keine Chance und machte seinen 5. Punkt aus 6 Partien. Auch FM Christoph Herbrechtsmeier erfüllte die gestellte Aufgabe und konnte gegen Klaus Rust-Lux den gewünschten Punkt für Baden erzielen.
Die letzte laufende Partie von FM Clemens Werner gegen Karsten Ohl spielte nur noch eine Rolle für die bei der Endabrechnung wichtige Brettpunktezahl. In einem Doppelturm-Springerendspiel mit jeweils 7 Bauern auf dem Brett waren wechselseitige Gewinnchancen nur schwer zu finden. Als Karsten Ohl unvorsichtig die Bauernstellung öffnete, nutzte der FIDE-Meister seine Chance und schraubte das Endergebnis auf die erhofften 3,5 Brettpunkte.
Im Verfolgerduell NRW gegen Bayern I bewies die 2. Mannschaftshälfte von NRW , dass sie ihre Nominierung in NRW zu Recht verdienten. Den ersten Punkt erzielte Helmut Haselhorst gegen seinen nominell stärkeren Gegner Rainer Öchslein. IM Boris Khanukov kam am 2. Brett gegen Arkadiy Urytskyy nicht über ein Remis hinaus. Den entscheidenden Punkt erzielte Helmut Hassenrück gegen Walter Strobel, ehe FM Jefim Rotstein mit einem Sieg gegen Karl-Heinz Jergler den Schlusspunkt setzte.
Im weiteren Verfolgerduell konnte sich Württemberg mit 3,5:0,5 gegen Berlin durchsetzen. Etwas misslich für Berlin, dass ihr Spitzenbrett Manfred Witte krankheitsbedingt nicht antreten konnte. Erneut gelang lediglich Norbert Sprotte gegen Walter Wolf eine Punkteteilung.
In der 50+ musste der bisher ohne Punktverlust amtierende Tabellenführer Württemberg gegen Bayern die erste Punkteteilung hinnehmen. Der einzige Verfolger Rheinland-Pfalz konnte mit einem 3:1-Sieg gegen Sachsen-Anhalt den Anschluss halten.
Hamburg konnte sich mit einem knappen 2,5:1,5-Sieg gegen NRW immerhin auf Platz 3 vorarbeiten.
Dass das heute spielfreie Damenteam aus Schleswig-Holstein in der letzten Runde den führenden Württembergern noch den Titel verderben wird, ist vermutlich eher theoretischer Natur, auch wenn die Rheinland-Pfälzer sicher alle verfügbaren Daumen drücken werden. Spannender vielleicht die Frage um Platz 2 und 3 bei der Endabrechnung. Denn im Endspurt könnte Hamburg den Rheinland-Pfälzern bei einer Niederlage gegen NRW noch beachtlich in die Suppe spucken.
Templin, den 15.09.2018
Gerhard Meiwald
Seniorenreferent des DSB